Tanzmusik um 1600

In seiner Vorrede zu seinem Buch Gli ordini di cavalcare schreibt Grisone:
Vor Zeiten/ wie es die Historien geben/ im Königreich Neaples in der stadt Sibaris/ pflegt man nit allein die Menschen/ sondern auch die Ross nach dem saitenspil Tanzen zu lehren.

Im 16. und der ersten Hälfte 17. Jahrhunderts erscheinen zunächst in Antwerpen und Paris, später auch in Nürnberg eine Fülle von Sammlungen mit meistens vierstimmiger Tanzmusik, die schnell in ganz Europa verbreitet wurden. Es handelt sich um einfache Gebrauchsmusik, die von Jedermann leicht gespielt werden konnte, aber auch dem kreativen Musiker reichlich Gelegenheit zum viruosen Ausschmücken bot. Das Tempo konnte den Wünschen von Tänzern aber auch Reitern angepasst werden. Die Wahl der Instrumente wurde je nach Aufführungsort und den vorhandenen Musikern vorgenommen. Zinken und Posaunen, Pommern, Dulciane, Flöten und Streichinstrumente konnten in der entsprechenden Stimmlage (Discant, Alt, Tenor und Bass) verwendet werden.
Man kann keine speziell für die Begleitung von Reitvorführungen komponierten Stücke identifizieren, jedes ist aber ohne weiteres dafür verwendbar.

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